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Kinder und Haustiere – profitieren vom Miteinander auch Parasiten?
Kinder haben oft engen Körperkontakt zu Haustieren. Dadurch können Hunde oder Katzen Parasiten und andere krankmachende Erreger auf den Menschen übertragen und bei ihnen Infektionen und Erkrankungen auslösen.
Wurminfektionen sind häufig
Besonders bei jungen Hunden und Katzen kommen Spulwürmer häufig vor. Die Eier dieser Würmer, aber auch Bandwurmeier, gelangen mit dem Kot der Tiere in die Umwelt. Dort können sie über Monate und Jahre überleben. Kinder können Wurmeier von Parasiten der Haustiere, z. B. Spul- und bestimmte Bandwürmer, über den Mund aufnehmen. Anschliessend gelangen die jeweils eine Wurmlarve enthaltenden Eier in den Darmtrakt. Dort verlässt die Larve das Ei und dringt in den Körper ein. Je nach Wurmart befallen die Larven unterschiedliche Gewebe und Organe, z. B. Muskulatur oder Lunge, und bleiben dort über Wochen, Monate oder sogar Jahre am Leben. Zur Ansteckung mit Würmern der Haustiere kommt es bei Kindern am häufigsten durch Kontakt bzw. Schmierinfektionen mit durch Wurmeier befallener Erde oder Sand. Weitere Infektionsquellen sind der Verzehr von mit Parasitenstadien infizierten Lebensmitteln wie ungewaschenes Gemüse sowie der Kontakt mit verunreinigtem Spielzeug im Garten. Auch wenn mit Würmern infizierte Hunde und Katzen regelmässig Wurmeier in ihrem Fell tragen, entwickeln sich in diesen kaum ansteckungsfähige Larven. Daher wird angenommen, dass z. B. das Streicheln dieser Tiere nicht unmittelbar zu einem erhöhten Infektionsrisiko führt.
Vor dem Essen Händewaschen nicht vergessen!
So sehr Kinder sich auch häufig dagegen sträuben – regelmässiges Händewaschen, vor allem vor dem Essen und nach dem „Buddeln im Sand“, ist besonders wichtig, um Infektionen mit Würmern vorzubeugen. Ausserdem ist es ratsam, Obst, Gemüse und Salate vor dem Verzehr gründlich zu waschen. Auch Spielsachen, die Kinder draussen benutzen, sollten regelmässig heiss abgewaschen werden oder einen Waschgang (65 °C) in der Spülmaschine erhalten. Ausserdem sollten ungenutzte Sandkästen abgedeckt werden, denn gerade hier kommt es immer wieder zu Verunreinigungen mit Hunde- oder Katzenkot und damit mit Wurmeiern.
Wurmbefall von Hund und Katze vermeiden
Zusätzlich zu den Hygienemassnahmen ist eine regelmässige Kontrolle des Parasitenstatus eines Haustieres unerlässlich. Wie häufig diese stattfinden sollte, hängt vom individuellen Infektionsrisiko des Tieres ab, das z.B. von Alter, Ernährung, Haltung und Auslauf bestimmt wird. Die Häufigkeit einer Kotuntersuchung bzw. einer Entwurmung schwankt von viermal jährlichen bei moderatem bis zu monatlichen Entwurmungen (oder Kotuntersuchung) bei hohem Risiko. Um eine Wurmeiausscheidung mit Sicherheit auszuschliessen und damit Umweltkontamination mit Wurmeiern sowie mittelbar das Risiko einer Übertragung auf Kinder zu verringern, empfiehlt sich insbesondere bei Hunden, die Mäuse jagen, eine Wurmkur alle vier Wochen durchzuführen.
Zecken und Flöhe übertragen gefährliche Krankheiten
Gelegentlich sind Haustiere Quelle für blutsaugende Flöhe die über Larven und Puppen in der Wohnung auf Kinder übertragen werden. Flohstiche reizen die Haut und lassen bei Allergikern ausgeprägte Ekzeme entstehen. Ausserdem können Flöhe den Gurkenkernbandwurm sowie den Erreger der Katzenkratzkrankheit auf den Menschen übertragen. Es ist auch nicht völlig auszuschliessen, dass Hunde und Katzen Zecken ins Haus einschleppen. Bei sehr engem Kontakt, z.B. wenn Hunde oder Katzen mit ins Bett genommen werden, ist ein Befall des Menschen denkbar. Zecken können Träger von weiteren, auch auf den Menschen übertragbaren, Krankheitserregern sein, wie z.B. den Erregern der Borreliose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Bei Letzterem handelt es sich um eine seltene durch Viren verursachte Entzündung der Hirnhaut und des Gehirns. Hunde und freilaufende Katzen sollten daher regelmässig auf Parasiten abgesucht und – bei entsprechendem Risiko – mit geeigneten Antiparasitika vor Zecken und Flöhen geschützt werden.
Tests nutzen
ESCCAP unterhält auf ihrer Website praktische Tests: den Entwurmungstest | ESCCAP Schweiz und den Floh- und Zeckentest Ektoparasitentest | ESCCAP Schweiz.
Die Unterlagen bieten TierärztInnen, tiermedizinischem Fachpersonal und TierhalterInnen einen prägnanten Überblick. Sie dienen dem richtigen Parasitenschutz für Hunde und Katzen und dem Gesundheitsschutz von Kindern und Erwachsenen.
- Hier die Modulare Guideline 1 «Bekämpfung von Würmern bei Hunden und Katzen» herunterladen.
- Hier die Modulare Guideline 3 «Bekämpfung von Ektoparasiten bei Hunden und Katzen» herunterladen.
- Hier den Flyer «Wie oft muss ich mein Tier entwurmen?» herunterladen.
- Hier den Flyer «Wie oft muss ich gegen Flöhe und Zecken behandeln?» herunterladen.
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